„Ich bin jetzt mal …“
Das Spiel in der Puppenecke
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“
Friedrich Schiller
„Magst Du Spagetti oder Kaffee?“ Fröhlich hantieren unsere Großen in der Puppenecke, oben in der gelben Gruppe, mit Töpfen und Pfannen; dabei verquirlen sie mit dem Schneebesen Wäscheklammern und Holzbirnen zu einer schmackhaften Suppe. Ab dem 2. Lebensjahr wird die Nachahmung der Arbeitstätigkeit der Erwachsenen, durchsetzt mit der spielerischen Fantasie der Kinder, zum wesentlichen Element im Spiel. Das eigentliche Rollenspiel bekommt im dritten Lebensjahr Gewicht. Da lässt sich ein Kind gern als Baby betüddeln, während andere als Mutter oder Vater agieren. Die ganz Kleinen sind dagegen eher am Erforschen des freien Falls oder am Tönen der Gegenstände interessiert.
In jeder Altersstufe wird deutlich, wie wichtig Vorbilder sind. Je mehr die Kinder erleben, umso mehr können sie spielend nachahmen. Oft schlüpfen sie dabei in die Haltung, welche der Erwachsene seiner Arbeit entgegen bringt; sei es lässig, fröhlich, genervt oder fahrig …
So werden ganz nebenher Stimmungen erprobt und verarbeitet.
Die Themen beschränken sich nicht nur auf Kochen, Backen, Einkaufen und die Hauspflege. Je nach Faszination der Kinder werden sie frei erweitert (Feuerwehr, Müllabfuhr, FriseurIn, …) Die Puppenecke gibt durch ihre Gestaltung reiche Anregung für alle haushälterischen Tätigkeiten wie Bügeln, Kochen, Tisch decken …
Doch oft wird das Material der Kreativität untergeordnet, und das Bügeleisen fährt als Lokomotive über die Stufen. Alles kann passieren und alles verwandelt sich. Ein Spiel wie das Leben selbst.