100 Sprachen hat das Kind

Die Entwicklung der Sprache

Die Sprache ist unser zentrales Kommunikationsmittel. Aber Sprache ist weit mehr, als das gesprochene Wort. Im Krippenalter kommt nonverbalen Ausdrucksformen eine besondere Bedeutung zu. Gestik, Mimik, Körperhaltung und Tonfall entscheiden maßgelblich über den Inhalt einer Botschaft. Sprachverständnis und Sprachgefühl vermitteln sich wesentlich über Empfindungen und Beziehungen. Daher kommt der pädagogischen Fachkraft eine wichtige Rolle zu: Ein gutes sprachliches Vorbild zusammen mit liebevoller Zuwendung und interessierter Aufmerksamkeit fördert die sprachliche Entwicklung der Kinder. Wir sind uns unserer Vorbildfunktion bewusst und sprechen klar, deutlich und bildhaft mit den Kindern. Reaktionen und Äußerungen der Kinder nehmen wir ernst und gehen darauf ein. Es macht viel Freude die Sprach und Stimmexperimente der Kinder aufzugreifen und mit ihnen ein Gespräch zu führen, dass zunächst nur aus Lauten und Geräuschen besteht! Die Kinder sollen sich erfolgreich erleben, daher korrigieren wir sie nicht, lassen sie aussprechen und nehmen uns viel Zeit ihnen zuzuhören. Wir wollen mit den Kindern reden und nicht über sie. Jede Form von Ironie hat keinen Platz in unserem Alltag!

Wenn wir Sprache mit Bewegung verbinden, bekommen die Wörter eine sichtbare Bedeutung und prägen sich schneller ein. Daher nutzen wir in unseren Gesprächen, Geschichten und Liedern die Gebärdenunterstütze Kommunikation (GUK). Die Entwicklung der Sprache wird in alle Alltagsprozesse integriert: wir geben den Kindern Orientierung und Sicherheit durch das kindgerechte Erklären von Handlungen und Tätigkeiten. Die Kinder dürfen sich an ihren Fragen entlang entwickeln. Wir kündigen an, was wir tun und was wir vorhaben – besonders, wenn es die Kinder selbst betrifft: beim Hochnehmen, beim Wickeln, beim Füttern, beim Baden und beim An und Ausziehen …

Durch Lieder, Fingerspiele, Geschichten, Verse und Reime lernen sich die Kinder spielend in die Sprache hinein. Für diese Aufgabe verfügen alle pädagogischen MitarbeiterInnen über einen reichen Schatz an Geschichten, die sie den Kindern jeden Tag situationsgerecht anbieten.

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